Ein Moment an der Schwelle zur Verwandlung
- Katharina Ölberg
- 2. März
- 1 Min. Lesezeit

Blüte und Wolke – zwei Symbole der Vergänglichkeit, miteinander verwoben in einer einzigen Bewegung. Die Blütenblätter, wie ein Luftzug, halten sich nicht an feste Formen, ihre Konturen sind fließend, als würden sie sich von selbst in Licht und Luft auflösen. Der Reliefcharakter verleiht dem Bild eine greifbare Präsenz, doch die Farben scheinen diese Körperlichkeit aufzulösen, machen es durchlässig, vom Wind durchdrungen.
Warme Rosétöne schimmern auf einem Hintergrund aus transparenten blauen Schatten und erzeugen ein Gefühl von Schwerelosigkeit, Zerbrechlichkeit, von einem kaum fassbaren Übergang zwischen „Sein“ und „Gewesenem“. Alles ist hier im Schwebezustand, und genau darin liegt die Fülle des Lebens. Die Bewegung richtet sich nach oben, dem Verschwinden entgegen, doch dieses Verschwinden ist kein Ende, sondern ein Neubeginn.
Die Form in dieser Arbeit ist nicht fixiert – sie existiert in einem Zustand des Werdens und Vergehens zugleich. Wie Wolken, die niemals dieselben bleiben. Wie eine Blüte, die sich öffnet, wissend, dass ihr Weg ins Vergehen führt, nur um dann in einen neuen Zyklus überzugehen. Wie ein Atemzug, der sich in der Luft auflöst und Teil der ewigen Bewegung der Welt wird.
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